Hornhauttransplantation

Eine neue Hornhaut am Auge wird häufiger notwendig als man denkt. Dabei können die Patienten selten wochen- oder monatelang auf eine neue Hornhaut warten um einer drohenden Erblindung zu entgehen. Die Hornhaut bildet eine Schutzschicht für das Auge. Sie schützt vor Fremdkörpern und bricht die Lichtstrahlen. Patienten, die eine Hornhauttransplantation benötigen können aufatmen. Die Uni-Augenklinik in Ulm hat vor zwei Jahren die erste Hornhautbank in Leben gerufen. Hier werden Gewebespenden registriert, getestet und aufgearbeitet.

Spenden

Die Entnahme der Spenderhornhaut kann bis zu 3 Tage nach dem Ableben erfolgen. Dafür rückt eigens ein spezielles Team der Hornhautbank aus. Diese späte Entnahme der etwa einen halben Millimeter dünnen Schicht ist möglich, da es sich hierbei nicht um ein Organ wie etwa das Herz handelt, welches über eigene Gefäße verfügt. Nach einer fachgerechten Präparierung kann die gespendete Hornhaut etwa 4 Wochen aufbewahrt werden. Als unbrauchbar stellt sich eine Hornhautspende dar, wenn das Spenderorgan beispielsweise eine Narbe oder eine Infektion aufweist.

Augenarzt

Die ersten Hornhauttransplantationen fanden bereits im Jahr 1905 durch den Wiener Augenarzt Eduard Zirm statt. Bis heute hat sich die Vorgehensweise der Keratoplastik kaum verändert. Auch wenn sich die Augenchirurgie rasant entwickeln konnte in den letzten 120 Jahren. Statt der vollständigen Hornhaut wird heute häufig nur noch eine Schicht transplantiert. Welches Verfahren zum Einsatz kommt hängt maßgeblich von der Erkrankung des Patienten ab.

Früher wurde mit einer solchen Übertragung gewartet bis fast eine vollständige Erblindung des Patienten eingetreten war. Heute wird bereits bei einem Sehverlust von 50% zur Tat geschritten. Häufig wird unter der DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplsty) unter Verwendung einer Vollnarkose die innere Hornhautschicht abgekratzt und ein entsprechendes Spenderstück eingesetzt.  Es bleibt keine Naht, da das Spenderstück mit Hilfe einer Luftblase an das Auge herangedrückt wird.

Amnionmembran-Transplantation

Neben der Transplantation einer Spenderhornhaut besteht auch die Möglichkeit einer Amnionmembran-Transplantation. Die Amnionmembran ist die Fötus zugewandte Schicht der Plazenta. Auch die Membran wird in der Hornhautbank aufbereitet. Nach der erfolgten Übertragung wird das Gewebe antientzündlich und antibakteriell.

Eine weitere Alternative Patienten zu helfen besteht in den sog. Keratoprothesen. Diese künstlichen Hornhäute werden eingesetzt, wenn keine Möglichkeit besteht Spenderstücke zu verpflanzen. Dieser Umstand kann u.a. dann eintreten, wenn die Bindehaut des Patienten vollkommen zerstört ist.  Die Transplantation von Keratoprothesen birgt u.a. das Risiko, dass Epithelzellen von außen einwachsen könnten.

 

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